Vorstandswechsel beim SVU – Übergabe von Philipp Weißenbacher an Thomas Busse

Mit den Neuwahlen im SV Unterwössen steht nun offiziell fest, was der Bericht des ersten Vorsitzenden Philipp Weißenbacher zuvor schon angekündigt hatte. Mit der Wahl von Thomas Busse zum ersten Vorsitzenden endet die zwanzigjährige Ära von Philipp Weißenbacher als Vorsitzender. Weißenbacher kandidierte nicht mehr. Der Vorstandswechsel verlief reibungslos und wurde mit viel Beifall begleitet. Außerdem hat der SV Unterwössen in seiner Jahreshauptversammlung im Sportheim am Zollweg die Mitgliedsbeiträge erhöht.

Konstanz in der Vorstandschaft

Unter der Leitung von Bürgermeister Ludwig Entfellner verliefen die Neuwahlen reibungslos und einstimmig. Es gab keine Gegenkandidaten zu den Vorschlägen der Vorstandschaft. Thomas Busse löst Philipp Weißenbacher als erster Vorsitzender ab. Die zweite Vorsitzende bleibt Daniela Fritz und Kassier Stephan Fuchs. Das freie Amt des 2. Schatzmeisters übernimmt Philipp Weißenbacher. Heidi Angerer-Schuster bleibt als Schriftführerin bestätigt. Nach Max Gläser als Spartenleiter Fußball folgt Tom Steiner, der auch Vorsitzender des ASV Oberwössen ist. Frederic Groß und Thomas Busse werden stellvertretende Abteilungsleiter für Fußball. In der Abteilung Ski bleibt alles beim Alten. Martin Färbinger bleibt der Abteilungsleiter und Zweiter Robert Fritz kümmert sich um den Rennsportnachwuchs, während Dritte Waltraud Schillmeier sich um die Tourengeher und Mountainbiker kümmert. Keine Veränderungen in der Sparte Gymnastik/Leichtathletik mit Leiterin Barbara Angerer und ihren Stellvertretern Frank Knothe (Leichtathletik) und Stefanie Weikl (Kindersport). Weiterhin keine Änderungen bei den Volleyballern mit Vorsitzendem Rolf Deinhart und Vertreter Florian Schramm. Der Ältestenrat setzt sich zusammen aus Sepp Brandstetter, Ludwig Entfellner und Hermann Minisini. Kassenprüfer sind Johannes Bauer und nun Mayk Weigelt, der Bernhard Eisenberger folgt.

Die Ära Philipp Weißenbacher

Im Rahmen seines Berichts für den Hauptverein blickt der scheidende Vorsitzende Weißenbacher zurück. Dabei hebt er sowohl die positiven Entwicklungen als auch die Herausforderungen hervor, mit denen der SV Unterwössen im Laufe der Jahre konfrontiert war.

Nach einem drastischen Mitgliederschwund von circa 850 auf knapp über 500 Mitglieder im Jahr 2016 konnte der Verein sich erholen und zählt nun wieder mehr als 650 Mitglieder, von denen fast 45 Prozent Kinder und Jugendliche sind.

Weißenbacher blickt auf das Auf und Ab im Fußball. Die Fußballer stiegen von der Kreisliga bis in die C-Klasse ab, bevor sie zuletzt in die Kreisklasse aufstiegen. Den entscheidenden Anteil an dieser Wende wies der scheidende Vorsitzende Thomas Döllerer, Tom Aberger und Kilian Lehrberger zu, deren Einsatz und Engagement maßgeblich zur Wiederbelebung des Fußballs in Unterwössen beitrugen.

Weißenbacher erinnerte an den Bau des Beachvolleyballplatzes, die Organisation des alljährlichen Hochgernlaufs bis hin zur erfolgreichen Durchführung des Wössner Halbmarathons. Er hob außerdem den vom Verein im Ehrenamt betriebenen Balsberglift hervor, der seit dem Winter 2013/14 in Betrieb ist. Mit der neuen Flutlichtanlage und der Gründung von Spielgemeinschaften im Fußball mit den Nachbarvereinen sieht er weitere Meilensteine.

Weißenbacher stellte die Geschwister Nicki und Tim Hronek als Aushängeschilder des Vereins heraus, welche Weltcupteilnehmer im Skisport sind. 2016 feierte der Verein sein 60-jähriges Bestehen. Weißenbacher erwähnte außerdem die kontinuierlichen Umbau- und Sanierungsarbeiten am Vereinsheim. Der scheidende Vorsitzende schloss mit seinem Dank an zahlreiche, namentlich genannte Personen für ihren Einsatz und ihre Unterstützung, darunter Steffi Weikl für ihr Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit.

Die Einführung einer neuen Flutlichtanlage und die Fusion im Fußballbereich mit dem SC Schleching sieht er als Meilensteine in seiner Amtszeit. Abschließend dankt der scheidende Vorsitzende seiner Familie, insbesondere seiner Frau. Es ging ihm sichtlich nah, als er berichtete, wie sie ihn zeitlebens ermutigt und unterstützt hatte.

Während Weißenbacher die positiven Entwicklungen im Verein immer mit anderen engagierten Mitgliedern verknüpfte oder sie der Teamarbeit zuschrieb, verschob sich dieses Bild in den Abteilungsberichten. Diese stellten Weißenbacher als allgegenwärtigen Ansprechpartner, Ratgeber und Unterstützer dar, der mit seinen guten Verbindungen und seiner ausgleichenden Art viel ermöglichte. Vor allem, wenn es galt, neue Projekte zu verwirklichen, war Weißenbacher ein Mutmacher, Türöffner und Unterstützer.

Vereinsleben in den Sparten

In der Fußballsparte betreut der SV Unterwössen acht Jugendmannschaften, sechs davon spielen in einer Spielgemeinschaft mit Marquartstein, berichtet der Jugendleiter des SV Unterwössen, Thomas Aberger. Beide Vereine gemeinsam betreuen ungefähr 160 Kinder. Es besteht jedoch Handlungsbedarf, da nur vier der insgesamt 28 Trainer vom SV Unterwössen gestellt werden. Aber Aberger hofft auf mehr personelle Unterstützung aus Unterwössen und zukünftig – bereits zugesagt – aus Schleching.

Nach dem Aufstieg über die Relegation der ersten Herrenmannschaft hat sich die – neu in der Kreisklasse – bis heute schwer getan, berichtet Tom Busse aus der Abteilung Fußball. Die Ursache sieht er unter anderem darin, dass sich fünf Spieler langfristig verletzt gemeldet haben.

In die Rückrunde startete Unterwössen – Schlusslicht in der Tabelle -, mit einem Trainingslager vor Ort und Sebastian Drax als Spielertrainer. Weil Unterwössen ab der kommenden Saison für die 1. und 2. Mannschaft in einer Spielgemeinschaft mit dem SC Schleching antritt (wir berichteten), blickt Busse positiv in die Zukunft. “Die Spielgemeinschaft ist ein Meilenstein für uns.” In dem Zusammenhang betont er die harmonischen Verhandlungen und das gute Miteinander mit dem Nachbarverein.

In der Abteilung Ski startete die Saison diesen Winter sehr spontan, so Abteilungsleiter Martin Färbinger. Zwar war alles durchgeplant, aber mit so plötzlichem und viel Schnee hatte niemand gerechnet. Noch im ersten Schneefall machten die ehrenamtlichen Helfer den Lift startbereit. Die Dorfjugend und Feriengäste waren dankbar für den folgenden grandiosen Skitag am Balsberglift. Insgesamt gab es in dieser Saison acht Tage Skibetrieb, berichtet Färbinger, einer davon mit Flutlicht am Abend. Das sei schon ein Alleinstellungsmerkmal, weil zu dieser Zeit in Talnähe nirgends Skibetrieb geboten war. Färbingers Fazit: “Es ist ein Wahnsinn mit der Mannschaft. Im Ehrenamt können wir das stemmen und haben auch finanzielle Möglichkeiten.” Färbinger dankte der Gemeinde, die sehr unterstützt hat.

Der zweite Vorsitzende der Abteilung Ski, Robert Fritz, führte die guten sportlichen Leistungen der Abteilung und die Trainingssportgruppe (TSG) Achental an. Die jungen Läufer nahmen am VR-Cup und Sparkassen-Cup teil. In Kössen erreichten die Geschwister Hoffmann jeweils Bestzeiten. Fritz lobte die gute Zusammenarbeit mit den benachbarten Vereinen. In ganz anderen Regionen laufen die heimischen Geschwister Hronek. Nicki nahm am alpinen Weltcup teil, während Tim noch im SkiCross im Weltcup aktiv ist. Dort erreichte er diesen Winter unter anderem einen zweiten Platz.

Waltraud Schillmeier berichtete von einem wetterbedingt schwachen Winter für Skitourengeher. Dafür gab es mit dem Mountainbike im letzten Sommer ein Highlight. Von Bad Gastein bis Bruneck führte die Tour der Mountainbiker quer durch die Alpen. Großartige Fotos und wunderbare Erlebnisse brachte Schillmeier mit in die Jahreshauptversammlung.

Die Damen der Gymnastikabteilung turnen mittwochs von September bis Ostern gemeinsam in der Halle, berichtet Abteilungsleiterin Barbara Angerer. Zumeist kommen zu diesen Nachmittagen 8 bis 13 Frauen zusammen. Dank der engagierten Übungsleiterinnen gibt es immer ein abwechslungsreiches und ansprechendes Programm, das für jedes Fitnesslevel geeignet ist. Die Abteilung ist gut in den Verein integriert und übernimmt gemeinsam mit den Müttern des Kinderturnens die Verpflegung der Läufer und Zuschauer beim Wössner Halbmarathon-Wettbewerb.

Im letzten Jahr haben die Gymnastikdamen erstmals mit ihrem eigenen Stand am Kirchweihmarkt teilgenommen. Es gab vegane und vegetarische Gerichte, Powerriegel und alkoholfreien Punsch. Wetterbedingt blieb der Stand etwas hinter den Erwartungen zurück.

Inzwischen sind unter der Leitung von Stefanie Weikl und ihren tatkräftigen Unterstützerinnen vier Kindergruppen im SV Unterwössen entstanden. 27 Kinder sind bei den Minis im Alter von 1 bis 3 Jahren dabei, wenn sie mittwochs ab 15 Uhr im Parcours in der Turnhalle aktiv sind. 2 bis 5 Jahre jung sind dann schon die 30 Midis, die im Anschluss trainieren. Die Großen, ca. 25 Kinder im Alter von 5 bis 6 Jahren treiben Sport mit Ball, Turnen, Parcours, aber auch Rückenschule und Entspannungsmethoden am Freitag um 15 Uhr in der Turnhalle. Sehr gut ist auch das Kinder-Yoga mit ca. 15 Kindern im Alter von 4 bis 7 Jahren mit Gabi Neubert angenommen.

Dank der unermüdlichen Helferinnen gibt es daneben besondere Aktivitäten, vom Faschingstag über den Radltag bis hin zum Hüpfburgnachmittag bei der Feuerwehr. Im Abschlussfest und bei der Nikolausfeier feiert der Verein seine Kinder.

Die Wettkampfsaison für die Leichtathleten des SV Unterwössen, so berichtet der Abteilungsvorsitzende Frank Knothe, begann im März des Vorjahres in Bad Endorf und endete mit dem Silvesterlauf in Aschau. Im Leistungskader starten momentan Helena Fritz, Anne Linnerer, Nora Riegel, Amalia Starflinger und Alina Weinzierl. Die Abteilung verbuchte über das Jahr zahlreiche Erfolge in Laufwettbewerben in Kössen, Ruhpolding, Walchsee, Simssee und Trostberg. Regelmäßig erreichten sie Podiumsplätze und hervorragende Platzierungen. Der schneearme Winter dieses Jahres ermöglichte umfangreiches Training, das sich im Leistungsstandard niederschlug. Bei den oberbayerischen Cross-Meisterschaften in München gewannen Marisa Mahn, Nora Riegel und Mario Mahn in ihren Altersklassen.

Mario Mahn gilt als einer der deutschen Spitzenathleten in der Altersklasse Ü50 über die 10.000 Meter in Deutschland, lobt Knothe seinen Mittrainer.

Als keine Wettkampfabteilung, jedoch engagierte Freizeitspieler sieht Rolf Deinhart die Volleyballspieler im Verein. Im Berichtsjahr verzeichnete seine Abteilung vier Neuzugänge. Auf dem Platz finden regelmäßig Treffen der Mitglieder untereinander statt.

Finanzen und Mitgliedsbeiträge

Philipp Weißenbacher verlas den Kassenbericht des erkrankten Schatzmeisters Stephan Fuchs. Dieser freut sich über die gestiegene Anzahl der Mitglieder, mittlerweile 650. Die erhöhte Zahl ist vor allem den Neuzugängen im Kinderturnen zu verdanken. Stärkste Abteilung ist die Fußballabteilung mit 230 Mitgliedern. Das vergangene Vereinsjahr verlief zufriedenstellend.

Trotzdem sehen Kassier und Vorsitzender Handlungsbedarf. Die Vorstandschaft beschloss, die Beiträge für alle Mitgliedsarten um 1 Euro/Monat zu erhöhen. Das ergibt einen Jahresbeitrag von 72 Euro für Erwachsene, 42 Euro für Jugendliche und 36 Euro für Kinder. Die Versammlung fasste den Beschluss einstimmig.

Würdigung der Vereins- und Jugendarbeit

Bürgermeister Ludwig Entfellner zeigte sich beeindruckt von den Themen der Jahreshauptversammlung. Die Anwesenheit von 2/3 der Gemeinderäte in der Jahreshauptversammlung unterstreiche deren Stellenwert. Wenn inzwischen mehrfach in den Redebeiträgen der Gemeinde für die Unterstützung gedankt wurde, sei zu beachten: “Die Gemeinde, das sind wir alle.” Die Gemeinde tut, was sie kann. Wir versuchen unseren Beitrag dazu zu leisten, dass es auch in Zukunft so weitergeht. Den Schwerpunkt der diesjährigen Versammlung sah er im Ende des Vorsitzes von Philip Weißenbacher. Er lenkte den Blick auf die zahlreichen Ämter, die Philipp auch außerhalb seines Vereins ausfüllt. Vor dem Hintergrund versteht jeder, “warum du deiner Frau danken musst”, lacht der Bürgermeister mit der Versammlung.

„Das Leben ist ein Auf und Ab, das gehört im Sport wie in der Politik dazu. Da braucht es Leute, die das abkönnen, so wie du”, wendet er sich an Weißenbacher. “Ausgeglichenheit, Durchhaltevermögen, Einsatzbereitschaft und gute Nerven wie beim Philipp, das wünsche ich auch dir, Tom Busse”, wendet sich der Bürgermeister an den Nachfolger. Aber allein ist so etwas nicht zu schaffen, spricht Entfellner die Versammlung an. In dem Zusammenhang spricht er auch die erfolgreiche Jugendarbeit und vor allem den Zuspruch zum Kinderturnen an. “Kinder- und Jugendarbeit ist Gold wert!”

Ehrungen

Ehrungen vom Landessportbund für Verdienste im Sport empfingen (von links, mit Urkunde) Frank Knothe mit der Verdienstnadel Bronze, Waltraud Schillmeier und der entschuldigte Stephan Fuchs mit der Verdienstnadel in Bronze mit Kranz und für langjährige besondere Verdienste im Sport Bernhard Eisenberger mit der Verdienstnadel in Gold. Es überreichten und gratulierten von links Daniela Fritz, 2. Vorsitzende, Philipp Weißenbacher, Thomas Busse, 1. Vorsitzender.

Bilder und Text: Ludwig Flug